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CSU-Bezirkschefin Aigner fordert klare Analyse des Wahlergebnisses

Die oberbayerische CSU-Bezirksvorsitzende Ilse Aigner fordert nach dem historisch schlechten Abschneiden ihrer Partei bei der Landtagswahl eine genaue Analyse der Wahlergebnisse. „Wir müssen genau und ehrlich analysieren, warum es so gelaufen ist“, sagte die bisherige Landtagspräsidentin der „Augsburger Allgemeinen“ (Montag). Die CSU habe zwar einen Regierungsauftrag, aber man müsse sich auch eingestehen, dass man „erneut Stimmen verloren“ habe, erläuterte Aigner.

Auch der Vorsitzende des CSU-Arbeitnehmerflügels CSA, Volker Ullrich, verlangt eine kritische Aufarbeitung: „Dass die CSU nicht stärker von der Unzufriedenheit mit der Ampel profitieren konnte und Zuwächse nur bei AfD und Freien Wählern anfallen, muss analysiert werden.“ Man dürfe mit dem Ergebnis nicht zufrieden sein. Die CSU müsse sich auch klarer gegen die Freien Wähler positionieren. Trotz einer möglichen Fortsetzung der Koalition müsse man die Freien Wähler „klar stellen“, forderte Ullrich.

Der Passauer Politikwissenschaftler und CSU-Kenner Heinrich Oberreuter sieht Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) trotz des schlechten Abschneidens innerhalb der Partei weiter als unumstritten an. Falls dieser sich jedoch doch noch Hoffnungen auf eine Kanzlerkandidatur gemacht haben sollte, könne er sie sich angesichts des Ergebnisses „abschminken“. Das Erstarken der Freien Wähler erklärt sich Oberreuter so: Diese konzentrierten sich seit jeher „klar auf die Alltagssorgen und die Probleme des Mittelstands“. (00/3259/09.10.2023)