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Castor-Transport nach Bayern: Grüne fordern Debatte über Atommüll

Angesichts des bevorstehenden Castor-Transports nach Niederbayern fordern die bayerischen Landtags-Grünen eine „ehrliche Debatte über Atommüll“. Die geplante Einlagerung der Behälter mit hochradioaktivem Müll im Zwischenlager in Niederaichbach (Kreis Landshut) lenke erneut den Blick „auf ungelöste und schwierige Fragen zur Sicherheit“, teilte die Fraktion in München am Freitag mit.

„Wir brauchen jetzt eine ehrliche und öffentliche Debatte darüber, wie wir die Sicherheit für die verlängerte Zwischenlagerung erhöhen können“, sagte der Landtagsabgeordnete Martin Stümpfig laut Mitteilung. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) habe zuletzt mehrfach einen Ausbau der Kernenergie gefordert, dabei jedoch keine Vorschläge für eine Lagerung des Atommülls genannt.

Am Mittwoch hatte das Schiff mit den sieben Castoren im englischen Barrow-in-Furness abgelegt, wie die Gesellschaft für Nuklear-Service in Essen mitteilte. Die Route bis nach Niederbayern und der Zeitpunkt des Eintreffens werden geheim gehalten. Die Behälter mit den deutschen Brennelementen stammen aus der Wiederaufarbeitungsanlage im englischen Sellafield. Mit einem Bahntransport sollen sie nun zum Zwischenlager beim Atomkraftwerk Isar verbracht werden.

Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) in Bonn hatte den Transport über die Nordsee und quer durch das Bundesgebiet kritisiert. Er rief zur Teilnahme an Mahnwachen und Protestkundgebungen an der Transportroute auf. Laut den bayerischen Landtags-Grünen wird die Zwischenlagerung stetig unsicherer, weil die Endlagersuche so schleppend verlaufe. Dadurch stiegen Gefahren, dass etwa Behälter undicht oder durch Angriffe beschädigt werden.

Die Grünen fordern, die Sicherheitsmaßnahmen zu überprüfen und an neue Bedrohungslagen, etwa durch Drohnen, anzupassen. Vor allem aber müsse die Endlagersuche vorangetrieben werden. (1064/28.03.2025)