Seit Wochen spitzt sich die Debatte über strengere Regelungen beim Bürgergeld zu. Sozialverbände sehen das mit Sorge. Die Caritas fordert, armutsbetroffene Menschen stärker zuzuhören und sie besser zu beteiligen.
Der Caritasverband fordert eine stärkere Beteiligung von armen Menschen an der Politik. Sie sollten bei relevanten Gesetzgebungen mit eingebunden werden, erklärte die Caritas am Donnerstag in Berlin. Rund ein Fünftel der deutschen Bevölkerung ist nach Angaben der Caritas armutsgefährdet. Noch bis Sonntag dauert die aktuelle Armutswoche. Motto ist “Frieden beginnt beim Zuhören”.
Ziel ist demnach, dass politisch Verantwortliche auf allen Ebenen von Betroffenen selbst erfahren, was diese für eine politische Teilhabe benötigen. Konkret wollen armutsbetroffene Menschen nach Angaben der Caritas etwa ein verbindliches Mitspracherecht in sozialpolitisch relevanten Gremien erhalten, wie etwa dem Beirat der Bundesagentur für Arbeit. Die Forderungen der Betroffenen sollen am Donnerstag an Bundestagsabgeordnete übergeben werden. Die Aktionswoche jährt sich in diesem Jahr zum 20. Mal. Sie fand 2004 als Reaktion auf Einschnitte in der Sozialpolitik durch die damalige rot-grüne Regierung statt.