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Caritas: Sack Mehl in Gaza kostet bis zu 500 Dollar

Hunger statt Hilfe: Die katholische Hilfsorganisation Caritas international warnt vor einem Versorgungszusammenbruch im Gazastreifen. Es geht um Millionen Menschen in höchster Not.

Die humanitäre Lage in Gaza bleibt nach Angaben von Caritas international dramatisch. Wegen einer fast zweimonatigen Sperre für Hilfslieferungen in den Gazastreifen stehe die Versorgung der notleidenden Bevölkerung vor dem Zusammenbruch, teilte die katholische Hilfsorganisation am Mittwoch in Freiburg mit. Caritas forderte deutsche Initiativen für humanitäre Diplomatie. Ziel müsse eine sofortige Öffnung der Grenzen für Hilfsgüter sein.

“Es ist ein klarer Bruch des humanitären Völkerrechts, dass Menschen in Not der Zugang zu überlebenswichtigen Hilfsgütern vorenthalten wird”, sagte der Leiter von Caritas international, Oliver Müller. Es müsse verhindert werden, dass Menschen verhungerten und zugleich Lastwagen mit dringend benötigten Hilfsgütern in der Nähe bereitstünden.

Die Vorräte der Caritas-Partnerorganisationen in Gaza gehen den Angaben zufolge zur Neige. Auch das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen habe seine letzten Vorräte an die Suppenküchen ausgegeben. Frische Lebensmittel wie etwa Milch seien nicht mehr verfügbar.

“Unsere Partner berichten uns, dass ein Sack Mehl für 300 bis 500 Dollar gehandelt wird”, schilderte Müller und warnte: “Vor unseren Augen spielt sich eine nicht hinnehmbare humanitäre Katastrophe ab.” Wenn nicht sofort gehandelt werde, seien zahlreiche Menschen vom Hungertod bedroht. Mehr als zwei Millionen Menschen seien im Gazastreifen auf humanitäre Hilfe angewiesen.