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Bundesweite Razzia gegen eritreische Regierungsgegner

Die Bundesanwaltschaft lässt seit Mittwochmorgen insgesamt 19 Objekte von mutmaßlichen Mitgliedern der eritreischen Oppositionsgruppe „Brigade N’Hamedou“ durchsuchen. 17 Personen stünden im Verdacht, eine inländische terroristische Vereinigung gegründet zu haben oder deren Mitglied zu sein, teilte die Bundesanwaltschaft am Mittwoch in Karlsruhe mit. Grundlage der Durchsuchungen seien Beschlüssen des Ermittlungsrichters des Bundesgerichtshofs.

Wie es weiter hieß, sind acht Objekte in Hessen betroffen, vier in Nordrhein-Westfalen, drei in Bayern, zwei in Baden-Württemberg und jeweils eins in Mecklenburg-Vorpommern und Rheinland-Pfalz. Bei der Oppositionsgruppe „Brigade N’Hamedou“ handelt es sich laut Bundesanwaltschaft um eine international vernetzte Gruppierung, deren erklärtes Ziel es ist, die Regierung in Eritrea zu stürzen. Der Ableger in Deutschland sei spätestens seit dem Jahr 2022 aktiv und verfolge sein Anliegen auch durch Gewaltaktionen gegen hiesige Veranstaltungen, die von der eritreischen Regierung unterstützt werden.

So sollen mutmaßliche Mitglieder der Gruppe an gewaltsamen Ausschreitungen anlässlich der sogenannten Eritrea-Festivals in Gießen am 20. August 2022 und am 7./8. August 2023 sowie des Seminars eines eritreischen Vereins in Stuttgart am 16. September 2023 beteiligt gewesen sein. Dabei waren zahlreiche Polizeibeamte „zum Teil erheblich verletzt“ worden. An den Durchsuchungen am Mittwoch seien mehr als 200 Beamte des Bundeskriminalamts und Polizeikräfte der Länder beteiligt gewesen, hieß es. (0679/26.03.2025)