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Bundesverdienstorden für Kai Boysen und Thomas Cold

Kai Boysen und Thomas Cold haben für ihr langjähriges Wirken für die inklusive Kunst und Kultur und für ihr gesellschaftliches Engagement weit über Hamburgs Grenzen hinaus den Bundesverdienstorden erhalten. Kultursenator Carsten Brosda (SPD) überreichte die Auszeichnung am Dienstag in der Kirche St. Nicolaus der Evangelischen Stiftung Alsterdorf (ESA) an die beiden Gründer der inklusiven Musikband „Station 17“ und des Theaterensembles „Meine Damen und Herren“ und Initiatoren des inklusiven Künstlernetzwerks „barner 16“, wie die Kulturbehörde mitteilte.

Brosda würdigte die Zwei den Angaben zufolge als „Visionäre, die mit ihrer Leidenschaft und ihrem Engagement für Inklusion, Musik und Theater eine Zukunft geschaffen haben, in der jeder einzelne Mensch zählt“. Boysen und Cold hätten „der Kunst einen Raum und den Menschen, mit denen sie zusammen Musik und Theater machen, eine Stimme gegeben“.

Die gebürtigen Hamburger Boysen und Cold arbeiteten den Angaben zufolge 1988 als Sozialarbeiter in der Wohngruppe 17 der ESA. Im selben Jahr sei durch Boysen das Bandprojekt „Station 17“ entstanden, in dem behinderte und nicht-behinderte Menschen gemeinsam Musik machen. Cold habe 1995 das inklusive Theater-Ensemble „Station17Theater“ entwickelt, später sei es in „Meine Damen und Herren“ umbenannt worden. Aus den beiden Projekten heraus seien weitere Projekte entstanden, die im Jahr 2000 unter dem Dach „barner 16“ zu einem Netzwerk für professionelle Kulturproduktionen von Menschen mit und ohne Behinderung zusammengefasst und erweitert worden seien. „barner 16“ ist Teil der „alsterarbeit“ im Verbund der ESA.

Ab 2000 wurden laut Kulturbehörde durch Initiative von Boysen und Cold innerhalb der ESA und der „alsterarbeit“ sogenannte Künstlerarbeitsplätze in Werkstätten für Menschen mit Behinderung eingerichtet, bei denen die künstlerische Arbeit die gesamte Arbeitszeit ausmacht. Die dort entstehenden künstlerischen Produktionen werden der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.