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Bundesrat würdigt 60 Jahre deutsch-israelische Beziehungen

Derzeit werden die Beziehungen zu Israel wegen der desolaten humanitären Lage im Gazastreifen auf eine Belastungsprobe gestellt. Vor 60 Jahren nahm das Land offiziell die diplomatischen Beziehungen zu Deutschland auf.

Der Bundesrat hat den Beginn der diplomatischen Beziehungen zwischen Israel und Deutschland vor 60 Jahren gewürdigt. Vor dem Hintergrund der Schoah sei dieser Beginn keine Selbstverständlichkeit gewesen, so der Bundesrat am Freitag. Beide Länder seien heute freundschaftlich eng miteinander verbunden.

Deutschland bekenne sich zu seiner historischen Verantwortung, heißt es dort weiter. Zudem bekräftigt der Bundesrat, dass zu dieser deutschen Verantwortung gehöre, sich für die Existenz des Staates Israel einzusetzen und für dessen Sicherheit einzutreten. Die Länder fordern zugleich dazu auf, sich gemeinsam mit europäischen und internationalen Partnern für eine Deeskalation des derzeit herrschenden Konflikts in der Region einzusetzen und auf die Einhaltung des Völkerrechts durch alle Konfliktparteien im Gazastreifen zu drängen. Das Ziel müsse ein dauerhafter Frieden in Form einer Zwei-Staaten-Lösung sein.

Die Annäherung beider Länder nach dem Zweiten Weltkrieg hatte wegen der Verbrechen der Nationalsozialisten und der von ihnen betriebenen Auslöschung des jüdischen Volkes eine längere Vorgeschichte. Ein erster Grundstein wurde am 10. September 1952 durch das Luxemburger Abkommen gelegt, in dem die Bundesrepublik Verantwortung für die Schoah übernahm und sich zur Zahlung von Entschädigungsleistungen verpflichtete. Am 14. März 1960 trafen mit Konrad Adenauer und David Ben-Gurion in New York erstmals ein deutscher Bundeskanzler und ein israelischer Ministerpräsident zusammen. Am 12. Mai 1965 schließlich vereinbarten Bundeskanzler Ludwig Erhard und der israelische Ministerpräsident Levi Eschkol die Aufnahme diplomatischer Beziehungen.