Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestags hat Fördermittel in Höhe von 22,8 Millionen Euro gewährt, um die KZ-Gedenkstätten Dachau und Flossenbürg zu erneuern. Dies teilte das Kultusministerium am Donnerstag in München mit. Der Freistaat hatte seine Kofinanzierung in gleicher Höhe bereits 2022 zugesagt. Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler), Vorsitzender des Stiftungsrats der Stiftung Bayerische Gedenkstätten, freute sich über die Entscheidung: “Bund und Freistaat tragen gemeinsam Verantwortung für ihr historisches Erbe.”
In Dachau ist laut Mitteilung vorgesehen, mit den nun bereitstehenden Gesamtmitteln in Höhe von rund 37 Millionen Euro bis Ende 2027 die beiden denkmalgeschützten Häftlingsbaracken grundlegend zu sanieren. In der “Baracke West” solle ein modernes Zentrum für die Bildungsarbeit der Gedenkstätte mit sechs Seminarräumen aufgebaut werden, in der “Baracke Ost” eine neue Dauerausstellung über die Entstehung der Gedenkstätte Dachau und die Baracken-Rekonstruktionen sowie über das Leben der Häftlinge im Barackenlager. Zudem würden mit den Mitteln dringend benötigte neue Flächen für das Sammlungsdepot sowie neuer Raum für Archiv, Bibliothek und Büros geschaffen.
Die Gedenkstätte Flossenbürg werde mit den gewährten rund 8,6 Millionen Euro das DESt-Gebäude, ein ehemaliger Verwaltungs- und Gefolgschaftsbau der SS, in ihre erinnerungskulturelle Arbeit einbeziehen. So solle ein bedeutendes Relikt aus der Zeit des KZ-Häftlingssteinbruches erschlossen werden. DESt ist die Abkürzung für das SS-Unternehmen Deutsche Erd- und Steinwerke. Dieses ließ unter rücksichtsloser Ausbeutung die Gefangenen Granit fördern.