Der 26. Bundeskongress zur Aufarbeitung der SED-Diktatur befasst sich von Freitag bis Sonntag in Wernigerode (Sachsen-Anhalt) mit dem Thema „Stagnation und Wandel. Repression und Alltag in der Ära Honecker“. Wie die sächsische Landesbeauftragte Nancy Aris in Dresden mitteilte, wird die Mitbegründerin der russischen Menschenrechtsorganisation „Memorial“ und Friedensnobelpreisträgerin, Irina Scherbakowa, einen Festvortrag halten.
Zu dem Kongress werden etwa 180 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ganz Deutschland erwartet. Auf dem Programm stehen mehrere Vorträge, die die Themen Repression und Alltag in der DDR der 1970er und 1980er Jahre beleuchten und Forschungsergebnisse vorstellen. Referenten sind unter anderem der polnische Historiker Jerzy Kochanowski von der Universität Warschau und der in Zürich lehrende Psychiater Andreas Maercker.
Podium diskutiert neue Gesetze
Ein Podium widmet sich zudem der Lage der Betroffenen von SED-Unrecht im Hinblick auf die anstehende Novellierung der Rehabilitations-Gesetze. Dazu wird die SED-Opferbeauftragte beim Deutschen Bundestag, Evelyn Zupke, mit Bundestagsabgeordneten diskutieren, hieß es.
Bei dem jährlich stattfindenden Bundeskongress kommen Betroffene von SED-Unrecht mit Vertretern aus Verwaltung, Wissenschaft und Politik und Akteuren der Aufarbeitung ins Gespräch. Dazu gehören die Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur sowie Vertreter der Bundesstiftung Aufarbeitung, die SED-Opferbeauftragte beim Deutschen Bundestag sowie Verfolgten-Verbände und Aufarbeitungsinitiativen.