Artikel teilen:

Bundeskanzler Scholz: Tod Nawalnys ist bedrückend

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat tiefes Bedauern über den Tod des russischen Oppositionellen Alexej Nawalny geäußert. Das sei etwas sehr Bedrückendes, sagte Scholz am Freitag in Berlin. Der Strafvollzugsdienst für die nordsibirische Region Jamal-Nenzen hatte laut russischen Medienberichten mitgeteilt, Nawalny habe sich am Freitag nach einem Spaziergang unwohl gefühlt und das Bewusstsein verloren. Wiederbelebungsmaßnahmen seien erfolglos geblieben. Die Todesursache werde ermittelt, hieß es unter Berufung auf die Behörde.

Nawalnys Sprecherin Kira Jarmysch schrieb auf der Online-Plattform X, ihr liege noch keine offizielle Bestätigung seitens der Behörden vor. Ein Anwalt bemühe sich um nähere Informationen.

Scholz sagte, Nawalny habe wahrscheinlich seinen Mut mit dem Leben bezahlt. Sein Tod bestätige auch die Entwicklung, die Russland genommen habe. Wer Kritik äußere und sich für Demokratie einsetze, müsse um seine Sicherheit und sein Leben fürchten. Seine Gedanken seien bei Nawalnys Familie. Scholz äußerte sich bei einer Pressekonferenz zusammen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.

Nawalny saß seit 2021 in Haft. Ihm wurde unter anderem Extremismus vorgeworfen. Mehrere Gerichte verhängten in fragwürdigen Prozessen langjährige Freiheitsstrafen gegen den bekannten Kritiker Wladimir Putins. Insgesamt sollte er mehrere Jahrzehnte hinter Gittern verbringen. 2020 war Nawalny Opfer eines Anschlags mit Nervengift geworden. Er machte den Kreml dafür verantwortlich.