Artikel teilen:

BUND MV: Industrialisierung der Ostsee gefährdet das Ökosystem

Zum Ostseetag im Stralsunder Ozeaneum am Donnerstag hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) gefordert, die Industrialisierung der Ostsee zu beenden und bedrohte Meerestiere konsequent zu schützen. Corinna Cwielag, BUND-Landesgeschäftsführerin in Mecklenburg-Vorpommern, sagte laut BUND-Mitteilung: „Die Ostsee erleidet in unserer Region aktuell eine Industrialisierungswelle, die das Meeresökosystem gefährdet.“ Das geltende Umweltrecht werde dabei häufig umgangen.

Cwielag weiter: „LNG-Terminals und Gaspipelines im Greifswalder Bodden, Gasbohrungen und ein gigantisches Tiefenwasser-Containerterminal vor Swinemünde wurden ohne Rücksicht auf die Meeresumwelt und ohne die notwendigen Umweltverträglichkeitsprüfungen gebaut.“ Fast 300 Hektar schützender Küstenwald von Swinemünde seien für die landseitige Anbindung des Containerterminals gerodet worden. Baumaßnahmen für die Gaspipelines im Greifswalder Bodden seien in der Heringslaichzeit erfolgt und während der Vogelrast in hochsensiblen Schutzgebieten. Baggergut sei in den Bereich der empfindlichen Meeresschutzgebiete verklappt worden.

Eine Ende der Vorhaben sei nicht abzusehen, kritisierte Cwielag: „Der Ausbau der Energieinfrastruktur mit Kabeln, Windparks und Wartungsfahrten im Küstenmeer kommt zu den zahlreichen bereits vorhandenen menschlichen Aktivitäten wie Fischerei, Schiffsverkehr, Küstenschutz und Rohstoffabbau hinzu und führt in der Summe zu einer Überlastung der marinen und küstennahen Ökosysteme.“ Der BUND fordere einen konsequenten Schutz für Schweinswale, Kegelrobben und Seevögel sowie weniger Schadstoffeinträge aus der Landwirtschaft und der Industrie.