Preisträgerin Yvonne Aki-Sawyerr fühlt sich “sehr geehrt”. Für ihr Engagement in Freetown wird sie am 16. Oktober in Berlin ausgezeichnet.
Yvonne Aki-Sawyerr, Bürgermeisterin von Freetown in Sierra Leone, wird mit dem Deutschen Afrika-Preis 2024 der Deutschen Afrika Stiftung in Berlin ausgezeichnet. Das bestätigte die Stiftung am Mittwoch. Geehrt wird die 56-Jährige “für innovatives und unerschütterliches Engagement um nachhaltige Stadtentwicklung und lokale Partizipation”, heißt es in der Begründung.
Die Bürgermeisterin habe mit einem Entwicklungsplan für Freetown, an dem Vertreter von Regierung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft beteiligt waren, gezeigt, wie sich politische Partizipation erfolgreich umsetzen lasse. Auch habe sie den Bau und die Inbetriebnahme der ersten Abwasseraufbereitungsanlage der Stadt initiiert.
Auch setze sich Aki-Sawyerr für Initiativen ein, um Auswirkungen des Klimawandels abzuschwächen und umliegende Wälder zu schützen, wie etwa die #FreetownTheTreeTown-Initiative. Durch Zuzug aus ländlichen Regionen werden immer häufiger in Hanglage, wo einst Wälder standen, Häuser errichtet. Im August 2014 verursachten starke Regenfälle einen schweren Erdrutsch, durch den mehr als 1.100 Menschen ums Leben kamen.
Aki-Sawyerr sagte nach Bekanntgabe, sie fühle sich sehr geehrt. Die Auszeichnung sei “ein Ausdruck unseres Engagements und unserer gemeinsamen Anstrengungen”.
Die Bürgermeisterin studierte am Fourah Bay College in Freetown und an der London School of Economics and Political Science. Anschließend war sie mehr als 25 Jahre als Finanzexpertin und Wirtschaftsprüferin in London tätig. Während der Ebola-Epidemie 2014 und 2015 begann sie, im öffentlichen Sektor in Sierra Leone zu arbeiten. 2018 wurde sie zur Bürgermeisterin von Freetown gewählt und 2023 wiedergewählt.
Die einstige britische Kolonie im westlichen Afrika erlebte neben der Ebola-Epidemie von 1991 bis 2002 einen Bürgerkrieg. Verschiedenen Schätzungen zufolge starben zwischen 50.000 und 70.000 Menschen.
Verliehen wird der Preis am 16. Oktober in Berlin durch Bundestagspräsidentin Bärbel Bas. Seit 1993 ehrt die Stiftung Personen des afrikanischen Kontinents, die sich in besonderer Weise für Demokratie, Frieden, Menschenrechte, nachhaltige Entwicklung, Forschung, Kunst und Kultur oder gesellschaftliche Belange in Afrika engagieren.