Die Präses der Evangelischen Kirche in Westfalen auf der Kanzel im Kölner Dom? Was vor 50 Jahren undenkbar gewesen wäre, ist dieses Jahr eingetreten. Der Anlass war die Trauerfeier für die Opfer des Germanwings-Absturzes. Und auf eben dieser hielt Annette Kurschus eine Traueransprache, die nicht nur ein tröstender Zuspruch in größter Not war, sondern zugleich etwas Wichtiges klargemacht hat: In schweren Zeiten stehen die Kirchen zusammen.
Ökumenisch ist viel möglich, vor allem an der Basis. Von solchen Erfolgserlebnissen berichtet der Sammelband „Gemeinsam stärker – ökumenische Zukunft vor Ort“, der gemeinsam von einem katholischen und einem evangelischen Pfarrer herausgegeben wurde. Also ein durch und durch ökumenisches Projekt. Zusammengetragen wurden 15 Beispiele aus Nordrhein-Westfalen, die zeigen, wie Ökumene gelingen kann, in unterschiedlichsten Lebensbereichen. Ein von der Caritas und der Diakonie geführtes Kinderhospiz, die ökumenisch verantwortete Gefängnisseelsorge oder ein ökumenisch gestalteter Jugendkreuzweg, an dem auch freikirchliche Gemeinschaften mitwirken: Die Konfessionszugehörigkeit steht im Hintergrund. Auch wird die Frage aufgegriffen: Kann eine Ehe gelingen, wenn der Partner eine andere Konfession hat als man selbst? Spannend, was ein evangelisch-katholisches Ehepaar davon zu erzählen hat! Der Sammelband zeigt auf, was vor Ort schon praktisch gelebt und umgesetzt wird. Ökumene – bunt und facettenreich.YA
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