Vor dem Weltklimagipfel dringt „Brot für die Welt“ auf mehr Unterstützung für Länder des Globalen Südens. Bei der Konferenz in Aserbaidschan müsse ein ambitioniertes und gerechtes Klimafinanzierungsziel für die Zeit nach 2025 beschlossen werden, erklärte das evangelische Hilfswerk am Donnerstag in Berlin. Dabei könnten aus Sicht der „Brot für die Welt“-Präsidentin Dagmar Pruin auch Abgaben für Superreiche helfen.
Eine der Hauptstreitfragen auf der 29. UN-Klimakonferenz (COP 29) vom 11. bis 22. November wird sein, wie arme Länder im Kampf gegen den Klimawandel unterstützt werden können. Bisher hatten die Industriestaaten zugesagt, jährlich 100 Milliarden US-Dollar dafür zu mobilisieren. Dabei werden Kredite, Zuschüsse sowie durch öffentliche Mittel mobilisiertes privates Kapital angerechnet.
„Brot für die Welt“ forderte, Zuschüssen den Vorrang zu geben. „Kredite erhöhen die ohnehin großen Schuldenberge und behindern die wirtschaftliche Entwicklung der ärmsten Staaten“, sagte „Brot für die Welt“-Präsidentin Pruin und schlug vor, für die Finanzierung neue Quellen wie eine CO2-Steuer oder eine „Superreichensteuer“ zu erschließen. „Es geht um politischen Willen und die Erkenntnis, dass der Klimawandel eine globale Herausforderung ist, die wir nur gemeinsam und fair schultern können“, sagte Pruin.
Die UN-Klimakonferenz beginnt am Montag in Aserbaidschans Hauptstadt Baku. Bei den zweiwöchigen Verhandlungen kommen Delegierte aus mehr als 190 Staaten zusammen.
Caritas International forderte unter anderem einen schnelleren Umstieg auf erneuerbare Energien sowie einen Ausbau der Katastrophenvorsorge. Die Folgen der Klimakrise hätten sich in den vergangenen Jahren zum stärksten Treiber humanitärer Not entwickelt, erklärte das katholische Hilfswerk.