Die Bremische Evangelische Kirche will den Beitritt Deutschlands zum UN-Atomwaffen-Verbotsvertrag in öffentlichen Veranstaltungen „umfassend“ diskutieren. Dabei sollen nach einem Beschluss des Kirchenparlamentes vom Donnerstag „alle Aspekte beleuchtet“ werden.
Einem von zwei Gemeinden gestellten Antrag, nach dem die Bundesregierung per Resolution aufgefordert wird, dem Verbotsvertrag durch Unterschrift beizutreten und dem Bundesrat zur Ratifizierung zuzuleiten, fand in der Synode keine Mehrheit. In dem Antrag ging es auch um ein Nein zur Stationierung neuer und weitreichender US-amerikanischer Waffensysteme. Auch ein solcher Beschluss solle wie die Frage des Beitritts zum Verbotsvertrag erst nach eingehender Diskussion entschieden werden, beschlossen die Synodalen mit großer Mehrheit.
Kirchliche Friedensgruppen in Deutschland fordern die Bundesregierung seit langem dazu auf, den UN-Atomwaffen-Verbotsvertrag von 2017 zu unterzeichnen. Dafür hatte sich 2018 auch der damalige leitende Theologe der Bremischen Evangelischen Kirche, Renke Brahms, eingesetzt. Er sagte in seiner Funktion als Friedensbeauftragter der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), aus christlicher Sicht gebe es keine friedensethische Legitimation für Atomwaffen.