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Bremer Kunst-Ausstellung inszeniert Faszination der Höhle

Von der Dunkelheit ins Licht, zugleich bedrohlich und schützend: Mit diesen zentralen Gedanken ist eine Ausstellung verknüpft, mit der das Paula Modersohn-Becker Museum in Bremen die „Faszination Höhle“ inszeniert. Ab Samstag und bis zum 9. Juni zeigt das Haus mit rund 50 Arbeiten, wie sich Künstlerinnen und Künstler mit dem Motiv der Höhle auseinandersetzen – vom 17. Jahrhundert bis in die Gegenwart. „Höhlen sind seit Urzeiten mit der menschlichen Kultur eng verbunden“, sagte am Donnerstag Museumsdirektor und Kurator Frank Schmidt.

Schon das Vestibül des Museums führt in das Thema ein, denn der Erbauer des expressionistischen Gebäudes, der Künstler und Architekt Bernhard Hoetger (1874-1949), hat den Eingangsbereich höhlenartig gestaltet. Der Raum verkörpere auf einzigartige Weise Hoetgers baugestalterische Vorstellung des Strebens von der Dunkelheit zum Licht, erläuterte Schmidt und betonte: „Das Vestibül ist das physisch erfahrbare Leitmotiv der Ausstellung.“

Insgesamt sind Werke von 20 Künstlerinnen und Künstlern wie Eugène Delacroix, Franz Catel, Per Kirkeby, Axel Hütte und Mamma Andersson zu sehen. Eine größtenteils aus Schaumstoff hergestellte begehbare Installation des dänischen Architekten und Designers Verner Panton (1926-1998) unter dem Titel „Fantasy Landscape, Vision 2“ empfängt die Gäste. „Die Arbeit lädt dazu ein, Höhlen nicht nur zu sehen, sondern auch zu erleben“, sagte Mit-Kuratorin Katharina Rüppell.

Im weiteren Verlauf beschäftigen sich viele Bilder mit dem Motiv der legendären Blauen Grotte auf Capri. Mit der Ausstellung soll überdies der 150. Geburtstag von Bernhard Hoetger in diesem Jahr gewürdigt werden. Er hatte das Paula Modersohn-Becker Museum in der Bremer Böttcherstraße gebaut – als weltweit erstes Museum, das für eine Malerin errichtet wurde. Frank Schmidt: „Seine Idee war, dass die Besucherinnen aus dem Dunkel des Vestibüls in die oberen Stockwerke steigen zu den Werken von Paula Modersohn-Becker, die Licht und Erkenntnis versprechen.“