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Bremer Kinder fordern Erhalt der Küchen in ihren Kitas

Bremer Kinder haben am Mittwoch 756 handgemalte „Brandbriefe“ an Kinder- und Bildungssenatorin Sascha Karolin Aulepp (SPD) überreicht und den Erhalt der Küchen in ihren evangelischen Kitas gefordert. Die Senatorin habe die Briefe persönlich entgegengenommen, aber den Kindern keine große Hoffnung gemacht, sagte die Mitorganisatorin und Mutter Kathrin Adler dem Evangelischen Pressedienst (epd). Sie selbst hat eine Online-Petition zum Erhalt der Küchen gestartet, die bis zum Mittwochmittag von knapp 6.000 Personen unterschrieben wurde.

Nach Angaben des Leiters des Landesverbandes evangelischer Kindertagesstätten in Bremen, Carsten Schlepper, hatte die senatorische Behörde kurz vor Jahresende dem Verband mitgeteilt, dass die seit vielen Jahren gezahlten Zuschüsse für die 40 Vollküchen in den Kitas gestrichen werden. Der Verband sei in Verhandlungen mit der Behörde, um einen für beide Seiten verträglichen Pfad zu finden. Der Landesverband ist der größte freie Träger von Kindertageseinrichtungen in Bremen.

Fällt der Zuschuss komplett weg, bleibt die Kirche laut Schlepper auf insgesamt rund 660.000 Euro pro Jahr sitzen. Damit seien die meisten Arbeitsplätze der 150 Beschäftigten in den Kita-Küchen in Gefahr. Auch wenn die Kirche dem Rat der senatorischen Behörde folge und auf Caterer oder Verteilküchen umstelle, werde dies Zeit und Geld kosten, erläuterte der Verbandsleiter: „Wir verstehen die schwierige Haushaltslage Bremens.“ Doch Strukturveränderungen bräuchten verlässliche Absprachen und Zeit.

Derzeit werden laut Schlepper in den evangelischen Kitas jährlich eine Million gesunde Mittagsmahlzeiten für die Kinder frisch gekocht. Die Kirche orientiere sich dabei an den 2018 vom Bremer Senat beschlossenen „Aktionsplan 2025 BioStadt Bremen“. In der Hansestadt sei die Kinderarmut besonders groß. „Oft bekommen die Kinder in der Kita die einzige warme Mahlzeit am Tag.“