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Bremen weitet Böllerverbot für Silvesternacht aus

Aufgrund der Hochwasserlage hat die Hansestadt Bremen ihr bereits für drei Ortsteile erlassenes Böllerverbot noch einmal deutlich ausgeweitet. Danach müssen Menschen, die in der Nacht von Silvester auf Neujahr ein privates Feuerwerk zünden wollen, 300 Meter Abstand zu freien Landschaften wie Wiesen, Äcker, Ödflächen und Moore halten, wie die Senatspressestelle am Sonnabend mitteilte. Innerhalb der Abstandszone dürfen keine Raketen abgeschlossen und keine Böller gezündet werden. Grund dafür sind den Angaben zufolge die zurzeit drastisch reduzierten Rückzugsorte für Wildtiere.

Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) appellierte an die Bürgerinnen und Bürger, Rücksicht auf die Tiere zu nehmen und andere Bereiche für das Feuerwerk aufzusuchen: „Für die Wildtiere bedeutet die Flucht vor dem Hochwasser bereits maximaler Stress. Ein Feuerwerk in unmittelbarer Nähe würde die Tiere in Panik versetzen und womöglich ins Wasser und damit in den Tod treiben.“ Anwohner sowie die Jägerschaft hätten dem Innensenat zuvor aus unterschiedlichen Ortsteilen gemeldet, dass sich viele Wildtiere auf Deiche oder wohnortnahe Grünflächen vor den Wassermassen gerettet hätten.

Das Verbot gilt von Sonntag (Silvester) um 18 Uhr bis Montag (Neujahr) um 6 Uhr früh. Bis Freitag gilt nach Senatsangaben zudem eine Anleinpflicht für Hunde. Der Innensenat hatte bereits am Freitag ein Böllerverbot für drei Hochwassergebiete erlassen. Eine ähnliche Verfügung gilt auch für das angrenzende Lilienthal in Niedersachsen. Die Einsatzkräfte müssten von silvestertypischen Einsätzen entlastet werden, erläuterte Mäurer. Bei Verstößen drohen Platzverweise und eine Wegnahme des Feuerwerks.