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Braunschweig startet Spendenkampagne für Seenotrettung im Mittelmeer

Nach der Übernahme einer Patenschaft für das Seenotrettungsschiff „Humanity 1“ durch die Stadt Braunschweig hat die Kommune jetzt auch eine Spendenkampagne ins Leben gerufen. Die Braunschweigerinnen und Braunschweiger könnten die Arbeit der Hilfsorganisation „SOS Humanity“ mit Geldspenden unterstützen, heißt es in einer Mitteilung der Stadtverwaltung. Es sei ein Spendenkonto eingerichtet worden. Der Zeitraum für die Spendenkampagne ist den Angaben zufolge der November 2023.

Der Rat hatte bereits im Februar beschlossen, dass die Stadt eine Patenschaft für ein Seenotrettungsschiff übernehmen soll. Die „Humanity 1“ ist im Mittelmeer im Einsatz, um Menschen zu retten, die auf der Flucht in Seenot geraten sind. Zur Unterstützung wurden jeweils 5.000 Euro im städtischen Haushalt für 2023 und 2024 bereitgestellt. Hintergrund sei auch der Beitritt der Stadt zum bundesweiten Städtenetzwerk „Bündnis Sichere Häfen“, mit dem sich Braunschweig für eine menschenrechtsbasierte und humane Migrations- und Asylpolitik positioniert habe.

Vor ihrer Nutzung als Rettungsschiff war die „Humanity 1“ ein Forschungsschiff und gehörte dem Land Schleswig-Holstein. Es wurde im Januar 2020 erfolgreich vom Verein „Sea-Watch“ und dem Bündnis „United4Rescue“ ersteigert und war ab 2020 unter dem Namen „Sea-Watch 4“ im Rettungseinsatz. Seit August 2022 fährt das Schiff als „Humanity 1“ für „SOS Humanity“. Es gehört zu den größten und am besten ausgestatteten zivilen Rettungsschiffen im Mittelmeer. Es gibt unter anderem einen Schutzbereich speziell für Frauen und Kinder sowie eine moderne Bordklinik.

Niedersachsens Flüchtlingsrat begrüßte die Braunschweiger Initiative. In Zeiten, die geprägt seien von Hetze und Ausgrenzung gegenüber Geflüchteten, setze die Stadt ein Zeichen für Offenheit und Aufnahmebereitschaft. Es sei wünschenswert, wenn nach Lüneburg, Wolfsburg, Gifhorn, Osnabrück, Oldenburg und nun Braunschweig weitere Kommunen diesem Beispiel folgten.