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Brandenburger Freiheitspreis für AlgorithmWatch

Mit Algorithmen werden in der digitalen Welt große Datenmengen ausgewertet. Damit können sie auch Entscheidungen beeinflussen, von der Kaufempfehlung bis zur Kreditverweigerung. Der Brandenburger Freiheitspreis würdigt nun kritische Blicke darauf.

Die Berliner Gesellschaft AlgorithmWatch ist mit dem Brandenburger Freiheitspreis 2023 des evangelischen Domstifts ausgezeichnet worden. Die mit 15.000 Euro dotierte Auszeichnung wurde am Mittwoch bei einem Festakt im Dom zu Brandenburg an der Havel überreicht. AlgorithmWatch setze sich unter anderem dafür ein, dass auf Algorithmen basierende IT-Systeme die Gesellschaft gerechter, demokratischer, inklusiver und nachhaltiger machen und alle von ihrem Einsatz profitieren, hieß es vom Domstift zur Preisvergabe.

Brandenburgs stellvertretende Ministerpräsidentin Ursula Nonnemacher (Grüne) erklärte laut Redemanuskript in ihrem Grußwort, gerade in der digitalen Welt würden Gefährdungen der Freiheit oft gar nicht als solche wahrgenommen. Es sei das Verdienst von AlgorithmWatch, auf diese Gefährdungen aufmerksam zu machen.

Der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Christian Stäblein, betonte, wer Freiheit bewahren wolle, brauche einen verantwortungsvollen Umgang mit den digitalen Möglichkeiten. „Am Ende muss der Mensch entscheiden, nicht der Algorithmus“, so der Berliner Bischof.

AlgorithmWatch-Geschäftsführer Matthias Spielkamp betonte, Systeme wie ChatGPT und massenhafte Gesichtserkennung hätten dazu geführt, dass immer mehr Menschen die Bedeutung von Algorithmen für die Demokratie erkennen würden.

Der Brandenburger Freiheitspreis wird seit 2015 in der Regel alle zwei Jahre an herausragende Personen oder Institutionen vorzugsweise aus Brandenburg und Berlin vergeben.