UK 47/2018, Islam/Kirche und AfD (Seite 4: „Zwist über den Islam prägt Diskussion“)
Es ist richtig und gut, dass Gespräche zwischen den Kirchenvertretern und AfD-Politikern im Bundestag geführt werden. Nur über ein Gespräch ist Verstehen und Akzeptanz, aber auch Abgrenzung möglich und notwendig. Aber die Wirklichkeit in unserer Gesellschaft nicht sehen zu wollen, ist nicht nur „blauäugig und naiv“, wie Herr Jongen (Marc Jongen, kulturpolitischer Sprecher der Afd-Fraktion; d. Red.) sagte, sondern brandgefährlich. Wie der Druck auf gemäßigte Muslime ausgeübt wird, habe ich als Berufsschulpfarrer schon vor Jahren kennengelernt und dies hat sich im Umgang mit Muslimen bis heute bestätigt.
Wer den Fundamentalismus im Islam vergleicht mit dem Fundamentalismus im Christentum, ist meines Erachtens nach entweder blind oder will die Wirklichkeit, wie sie sich im Koran offenbart und in vielen Staaten und Gruppierungen zeigt, nicht sehen. Bestärkt wird dies noch, dass man meint, in Deutschland gebe es keine Scharia. Natürlich ist die Scharia nicht im Grundgesetz übernommen worden, aber in den Clans und in den islamischen Wohnbezirken wird sie praktiziert. Nebenbei sollten wir zur Kenntnis nehmen, dass in Kanada, in England und in Frankreich Teile der Scharia längst geduldet werden.
Hinsichtlich des gesteuerten und fremd finanzierten Moscheebaus mit dem Grundgesetz zu argumentieren, zeigt mir ebenso die Blindheit unserer Gesetzgebung; denn in jeder weiteren Moschee ist die Möglichkeit gegeben, gegen unsere Gesellschaft und unsere Verfassung zu hetzen.
Und ein Letztes: Totschlagargumente wie „Trinität ist für mich etwas anders besetzt“ können auch als Ratlosigkeit gegen Argumente von Herrn Renner (Martin Renner, AfD-Politiker; d. Red.) interpretiert werden. Damit man mich nicht missversteht: Ich bin dankbar, dass unsere Gottesdienste im Namen des dreieinigen Gottes beginnen; denn das zeigt mir jeden Sonntag, dass Allah nicht der dreieinige Gott ist.
Werner Sadowski, P. i. R., Netphen
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