Die in Frankfurt am Main erscheinende „Evangelische Sonntags-Zeitung – Christliches Leben in Hessen und Rheinland-Pfalz“ schreibt zur Ehe für alle:
„In vielen Ländern steht Homosexualität auch heute noch unter Gefängnis- oder Todesstrafe. Die dortigen Kirchen diskriminieren mit, wenn sie Homosexualität mit Sünde gleichsetzen. Im Dialog mit den Partnerkirchen und mit Muslimen heißt es oft, man müsse Verständnis für kulturelle Unterschiede haben. Aber es gibt keine kulturell unterschiedlichen Schläge. Schläge sind Schläge. Christen müssen daran erinnern, was Auftrag des Evangeliums ist: die Gott gegebene Würde jedes Menschen zu schützen.
Die Ehe auch für gleichgeschlechtliche Paare bedeutet Achtung. Das sortiert nicht nach heterosexuell und homosexuell. Ehe ist, wenn zwei verlässlich füreinander sorgen mit allen Rechten und Pflichten, in guten wie in bösen Tagen. Das ist keine Gleichmacherei, sondern Anspruch und Zuspruch. Es erinnert auch heterosexuelle Paare an die Verpflichtung, die sie mit einer Ehe eingegangen sind. Die Ehe ist evangelisch verstanden kein Sakrament. Eine Ehe ist eine Ehe unabhängig davon, ob das Paar Kinder bekommt. Sonst dürfte es keine Trauung geben für Paare, die keine Kinder (mehr) bekommen wollen oder können. Die Ehe ist nicht Mittel zum Zweck der Fortpflanzung. Sie ist ein Gut an sich.“