Zur Eröffnung des Deutschen Evangelischen Kirchentags in Hannover haben die Veranstalter 65.000 Tickets verkauft. Das sagte Kirchentagssprecher Mario Zeißig bei der Eröffnungspressekonferenz. Damit hat der Kirchentag bereits mehr Tickets verkauft als zur selben Zeit beim letzten Protestantentreffen in Nürnberg vor zwei Jahren. Bis Sonntag stehen in Hannover rund 1.500 Veranstaltungen auf dem Programm. Erwartet werden insgesamt bis zu 100.000 Teilnehmende.
Kirchentagspräsidentin Anja Siegesmund betonte, die Teilnehmenden wollten fünf Tage miteinander diskutieren, “weil wir etwas bewegen wollen”. Die Kritik von Bundestagspräsidentin Julia Klöckner an einer angeblich zu politischen Kirche wies sie zurück. “Der christliche Glaube ist per se politisch”, sagte Siegesmund. Es brauche eine Kirche, die Haltung zeige. In einer Zeit, in der viele Menschen verzweifelt seien, wolle der Kirchentag eine große, verbindende Kraft sein.
Jahn: Wir sind ein Stachel im Fleisch der Gesellschaft
Gerade angesichts der aktuellen gesellschaftlichen Zerrissenheit sei es wichtig, dass Menschen beim Kirchentag miteinander ins Gespräch kommen, sagte Generalsekretärin Kristin Jahn. “Wir sind und bleiben ein Stachel im Fleisch der Gesellschaft.” Der Kirchentag sei kein “Sendemast der Selbstgerechtigkeit”, sondern warte auf Gottes Gerechtigkeit.