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Bischof zu Karfreitag und Trump: “Das Böse wird sichtbarer als sonst”

Parallelen zwischen der Kreuzigung von Jesus Christus und dem Verhalten des US-Präsidenten Donald Trump sieht der Bischof der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, Ernst-Wilhelm Gohl. „Das Böse wird sichtbarer als sonst und es wird öffentlich“, sagt Gohl laut Manuskript in seiner Karfreitagspredigt, die am Dienstag verbreitet wurde. Die Predigt wird der Landesbischof am Karfreitag (18. April) in der Stiftskirche in Stuttgart halten.

Die Lehre Golgathas, des Ortes der Kreuzigung, sei: „Menschen sind imstande, anderen Menschen all das anzutun.“ Andere herabzuwürdigen und zu verspotten, sie ihrer Freiheit zu berauben, zu verletzen und zu töten. „In diesem Sinne ist Golgatha eine Sehschule, ein exemplarischer Ort des Bösen“, heißt es weiter. „Karfreitag mutet uns zu, diesen Ort aufzusuchen und hinzuschauen.“

Diese „Sehschule“ könne auch den Eklat zwischen dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und US-Präsident Trump im Weißen Haus erklären. „Die USA demütigten den ukrainischen Präsidenten vor laufenden Kameras“, so Gohl. Er sei wegen seiner Kleidung verspottet, als undankbar und als Verantwortlicher für das Ausbleiben eines Waffenstillstandes hingestellt worden. „Die klassische Täter-Opfer-Umkehr betrieben von bösartigen, mächtigen Männern“, urteilt der Landesbischof.

In seiner Botschaft zu Ostern macht Gohl Mut. „Ostern ist anders“, heißt es in der Mitteilung, die ebenfalls am Dienstag veröffentlicht wurde. Denn Jesus sei auferstanden. „Ostern ist Anbruch des neuen Himmels und der neuen Erde“, betont der Landesbischof. (0873/15.04.2025)