Der mitteldeutsche Landesbischof Friedrich Kramer hat die Kirchen davor gewarnt, den Umgang mit der AfD auf die leichte Schulter zu nehmen. AfD-Vertreter etwa zu Podiumsgesprächen einzuladen, berge „ein hohes Risiko“, sagte der evangelische Theologe am Mittwochabend in Osnabrück beim Friedensdialog der Evangelischen Friedensarbeit und der katholischen Organisation „Justitia et Pax“. „Die Idee, die fachlich zu stellen, kann auch schiefgehen“, fügte er hinzu.
Der Bischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) verwies auf mehrere sogenannte Wahlforen seiner Landeskirche vor der Thüringer Landtagswahl. Dabei habe sich gezeigt, dass AfD-Leute in kurzer Zeit viele Anhänger mobilisieren könnten. Auf solche „Raumergreifungs-Strategien“ am Veranstaltungsort müsse sich der Gastgeber einstellen. Auch die inhaltliche Vorbereitung dürfe nicht unterschätzt werden. Der AfD gelinge es zunehmend, „Leute zugewinnen, die du nicht einfach bloßstellst“.