Der evangelische Bischof Tilman Jeremias (Greifswald) hat in seiner Weihnachtsbotschaft daran erinnert, dass Gott auf der Seite derer sei, die unter Gewalt, Armut, Krankheit und Sorgen zu leiden haben. „Es ist ein Kind, das im Mittelpunkt unseres größten Festes steht, ein Neugeborenes“, erklärte der Bischof im Nordkirchen-Sprengel Mecklenburg und Pommern laut Mitteilung der Nordkirche. Dieses Kind werde in ärmlichen Verhältnissen geboren, obdachlos. Die gratulierenden Schafhirten stünden auf der sozialen Leiter ganz unten. Und nur wenige Tage alt, müsse dieses Kind auf die Flucht, „weil sein Leben unmittelbar bedroht ist“.
Es sei kaum vorstellbar, was der christliche Glaube zu behaupten wage: „In diesem gerade geborenen Menschlein zeigt Gott selbst sich, der ewige Schöpfer“, sagte Jeremias. „In dieser unscheinbaren Geburt geschieht so Weltbewegendes, dass die weltweite Zeitrechnung die Jahre vor und nach dieser Geburt zählt.“
Die biblische Weihnachtsgeschichte erzähle, dass die Welt nicht durch die Diktatoren und Superreiche bewegt werde, „schon gar nicht durch Attentäter, sondern durch Menschen, die wenig im Fokus sind“, sagte der Bischof. Im Kind von Betlehem bezeuge Gott, dass er nicht unparteiisch ist: „Er steht auf der Seite der Kinder, die unter Gewalt, Armut und Flucht zu leiden haben. Er ist denen nahe, denen Sorgen oder Krankheiten alle Kraft rauben. Er ist für diejenigen da, die beim fürchterlichen Anschlag von Magdeburg verletzt wurden und Angehörige verloren haben.“
Ihnen insbesondere gelte der Gesang der Engel in der Heiligen Nacht, die im Namen Gottes den Frieden auf Erden ankündigen. Wie Jesu Geburt, beginne dieser Friede im Kleinen, in einem guten Wort, einer hilfreichen Geste, einem Zeichen der Zuwendung.