Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, hat zum Jahreswechsel die Kraft der Hoffnung betont. Diese entfalte sich gerade „in Zeiten der Ernüchterung, der Irritation und Verunsicherung“, sagte der Limburger Bischof am Silvestertag in Frankfurt am Main in seiner Predigt zum Jahresschluss. Hoffnung sei etwas anderes als Optimismus, sondern vielmehr das „Zutrauen, dass mein eigenes Leben sinnvoll ist und einem Ziel entgegenstrebt“. Hoffnung setze ungeahnte Kräfte frei.
Es sei offensichtlich, dass Menschen hierzulande und weltweit zunehmend bedrückt leben und angesichts der Konflikte und Krisen zunehmend pessimistisch, angstvoll und wenig zuversichtlich in die Zukunft blicken, räumte Bätzing laut Redetext ein. Hoffnung aber sei „das Gegenbild von Furcht und Verzweiflung“. Hoffnung sei neben dem Glauben und der Liebe eines der drei Kennzeichen christlicher Existenz.
Für den evangelischen Theologen Dietrich Bonhoeffer (1906-1945) sei die Hoffnung genau vor 80 Jahren mitten in der Gestapohaft Ausdruck seiner gläubigen Zuversicht gewesen, erinnerte Bätzing. Vielen Menschen sei Bonhoeffers geistliches Gedicht „Von guten Mächten treu und still umgeben“ zu einem „Anker der Hoffnung in schweren Zeiten geworden“. Das könne den Blick verändern, der doch so oft durch Negativschlagzeilen bestimmt sei.
Der Limburger Bischof warnte laut Redetext vor Propaganda durch Desinformation und der Verbreitung bestimmter Narrative in den Sozialen Medien. Dabei gehe es darum, die Zukunftsangst der Deutschen zu schüren und die Polarisierung der Gesellschaft voranzutreiben. Bätzing zufolge ist es dagegen eine „wirksame Hoffnungsübung, anderen Menschen Hoffnung zu schenken in schweren Zeiten durch kleine Zeichen, tröstende Worte, einfach da zu sein“.