BIELEFELD – Mehr als 100 Menschen sind in 25 Jahren in Kirchenasylen von der ökumenischen Arbeitsgemeinschaft Kirchenasyl Bielefeld betreut worden. Das teilte das Netzwerk anlässlich seines 25-jährigen Bestehens mit. Seit Beginn habe es im Bielefelder Raum insgesamt 116 Kirchenasyle gegeben, davon betrafen knapp 50 Kinder. Im Oktober wurde ein Mädchen im Kirchenasyl geboren.
Das Netzwerk kritisierte, dass seit August die Bedingungen für Kirchenasyle durch den Beschluss der Innenministerkonferenz drastisch verschärft worden seien. Danach würden Flüchtlinge behandelt, als hätten sie sich versteckt. Das entspreche aber nicht der Wahrheit. Allen beteiligten Behörden seien die Menschen bekannt, die im Kirchenasyl seien. Über eine sogenannte ladungsfähige Anschrift könnten sie von allen Behörden erreicht werden. Ziel des Kirchenasyl ist, in Härtefällen eine unmittelbar drohende Abschiebung in eine gefährliche oder sozial unzumutbare Situation zu verhindern und eine erneute Prüfung des Falles zu erreichen.
Das ökumenische Netzwerk ist ein Arbeitsfeld im Sozialpfarramt des Evangelischen Kirchenkreises Bielefeld. In dem Netzwerk sind unter anderem christliche Gemeinden der westfälischen Landeskirche, des katholischen Bistums und der Freikirchen vertreten. Es arbeitet mit Initiativen wie dem Arbeitskreis Asyl, Amnesty International und der Diakonie sowie mit Anwaltskanzleien und Arztpraxen zusammen. Die Initiative arbeitet ehrenamtlich. epd
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