Der Terror der Rote Armee Fraktion RAF hat bis heute Spuren gelassen in der Geschichte der Bundesrepublik. Ein zentrales Objekt aus dieser Zeit soll künftig daran erinnern.
Die “Landshut” tritt ihre mutmaßlich letzte Reise an. Am Dienstag (22. Oktober) wird das Flugzeug an seinem endgültigen Standort in einem Hangar am Rande des Flughafens von Friedrichshafen am Bodensee aufgestellt. Wie die Bundeszentrale für politische Bildung am Mittwoch in Bonn mitteilte, soll rund um die “Landshut” ein “Demokratieraum” entstehen, der ab 2026 verschiedene Perspektiven auf die Geschichte des Flugzeugs erfahrbar machen und sich mit den Herausforderungen der Demokratie auseinandersetzen soll.
Die “Landshut” wurde am 13. Oktober 1977 von einer Gruppe palästinensischer Terroristen entführt, die mit der Tat unter anderem in Deutschland inhaftierte Mitglieder der linksextremen Rote Armee Fraktion freipressen wollten. Während des mehrtägigen Irrflugs erschossen die Terroristen den Piloten der Lufthansa-Maschine, Jürgen Schumann. In der Nacht vom 17. auf den 18. Oktober 1977 wurde das inzwischen auf dem Flughafen von Mogadischu in Somalia gelandete Flugzeug von der Antiterroreinheit GSG9 gestürmt. Dabei kamen drei der vier Geiselnehmer ums Leben. Die Befreiung der “Landshut” gehört zu den Schlüsselereignissen des sogenannten Deutschen Herbstes, an dessen Ende der Staat in der Konfrontation mit der RAF die Oberhand behielt.