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Berlinerin als erste deutsche Frau im Weltall – Experte warnt

Deutsche Männer im All gab es schon etliche, eine deutsche Frau bislang nicht. Das hat sich nun geändert. Rabea Rogge aus Berlin ist Team-Mitglied einer besonderen SpaceX-Forschungsmission.

Die aus Berlin stammende Astronautin Rabea Rogge ist als erste deutsche Frau ins Weltall geflogen. Wie auf Live-Bildern zu sehen war, hob die 29-Jährige an Bord eines Raumschiffes vom US-Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida ab. Der Start erfolgte mithilfe einer Rakete des von Tech-Milliardär Elon Musk gegründeten Unternehmens SpaceX. Am Dienstagvormittag wurde von Bord ein erster Videoclip aus dem All veröffentlicht. Zu sehen sind eindrucksvolle Aufnahmen der irdischen Polarregionen.

Als Team-Mitglied der Mission “Fram2”, benannt nach einem norwegischen Forschungsschiff aus dem 19. Jahrhundert, soll Rogge rund vier Tage lang auf einer neuen Umlaufbahn über diese Regionen fliegen. Dabei werden aus einer Höhe von mehr als 400 Kilometern unter anderem spezielle Himmelsphänomene untersucht. Insgesamt sind nach Angaben von SpaceX mehr als 20 wissenschaftliche Studien geplant. Auch das Beantworten von Schulkinder-Fragen gehört zum Programm.

“Wir haben viele Szenarien, die schiefgehen könnten, durchgespielt”, sagte Rogge dem “Münchner Merkur” (Dienstag) vor dem Start. “Also sind wir, so weit es geht, vorbereitet.” Ihre Vision sei, dass ein Flug ins Weltall bald so einfach wie eine gewöhnliche Flugzeugreise realisiert werden könne. “Ich glaube, dass wir in einer Zeit leben, in der das immer realistischer wird”, so die Pionierin.

Finanziert wird ihre privat organisierte Mission vom Milliardär Chun Wang, einem in China geborenen maltesischen Krypto-Investor. Der Unternehmer ist selbst Mitglied der vierköpfigen Crew an Bord des Raumschiffes. Hinzu kommen eine Filmemacherin und ein Polar-Experte.

Der ehemalige Chef der Europäischen Weltraumagentur ESA, Jan Wörner, warnt indes davor, die Raumfahrt für touristische Zwecke zu missbrauchen. Zwar sei die Kommerzialisierung die Zukunft der Raumfahrt, sagte er dem RBB. Aber sie dürfe schon aus Umweltschutzgründen nicht zum Weltraum-Tourismus führen: “Wir wissen, dass jeder Raketenstart eine Belastung der Umwelt darstellt. Insofern hoffe ich, dass wir jetzt nicht anfangen, die Kreuzschifffahrt ins Weltall zu verlegen.”