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Berliner Erzbischof: Dürfen uns nicht als Feinde gegenüberstehen

Der katholische Berliner Erzbischof Heiner Koch appelliert an die Menschen in Deutschland, sich respektvoller und friedlicher miteinander auseinanderzusetzen. „Viel zu oft haben wir in den vergangenen Monaten gesehen, wie aus Worten Gewalt erwächst“, sagte Koch am Samstag in Berlin im RBB-Radiosender 88,8. Gewalt, die sich gegen einen vermeintlichen Feind richte und einem Menschen dabei seine unverletzliche Würde abspreche, sei „zutiefst verwerflich“.

Doch manchmal schienen die Gräben tief zu sein. Demokratie ermögliche uns, diese Konflikte – die ohne Zweifel zahlreich vorhanden seien – ohne Gewalt auszutragen, sagte Koch. Die Basis unserer Demokratie laute: Wir alle sind Menschen. „Wir dürfen uns nicht als Feinde gegenüberstehen, sondern stehen in unserer Menschlichkeit nebeneinander und sind miteinander verbunden in der Verantwortung füreinander, egal ob konservativ oder modern, links oder rechts, religiös oder atheistisch“, sagte der Berliner Erzbischof.

„Wir können in solchen Auseinandersetzungen nicht gewinnen, wenn wir uns bekämpfen und uns dabei nicht respektieren und achten“, appellierte Koch. Wir hätten oft unterschiedliche Vorstellungen davon, wie wir diese Welt gestalten wollen: „Doch wir leben zusammen auf dieser Welt. Begegnen wir uns in unserer Menschlichkeit. Diskutieren wir in der Sache und bleiben offen füreinander im Herzen. Bauen wir gemeinsam an einer friedlichen und demokratischen Zukunft!“