In den Berliner Gewässern sind am Mittwoch 1,8 Millionen Jungaale ausgesetzt worden. Die pro Tier etwa 0,3 Gramm schweren sogenannten Glasaale wurden vor wenigen Tagen in französischen Flussmündungen zum Atlantik gefangen und von dort direkt nach Berlin transportiert, wie die Senatsumweltverwaltung am Mittwoch mitteilte. Insgesamt kamen die Jungaale auf ein Gewicht von 541 Kilo. Verteilt wurden sie vom Berliner Fischereiamt gemeinsam mit der Köpenicker Fischervereinigung e.V. und der Fischersozietät Tiefwerder-Pichelsdorf im Bereich Oberhavel, Unterhavel, Spree und Dahme.
Die Maßnahme dient den Angaben zufolge der Bestandserhaltung. Seit mehr als 30 Jahren seien die Fänge des Aals in ganz Europa stark rückläufig. Berliner Fluss- und Seenfischereibetriebe verzeichneten einen Fangrückgang von 50 Prozent im Vergleich zum Jahr 1994. Die Ursachen dafür seien auf Umwelteinflüsse und Wasserbauten wie Wehre und Schleusen zurückzuführen.
Die Zuführung von jungen Aalen in hiesige Gewässer wird nach Angaben der Senatsumweltverwaltung seit 20 Jahren praktiziert. Insgesamt seien seit 2005 bislang rund 17 Millionen junge Aale in die Berliner Gewässer eingesetzt worden. In diesem Jahr lagen die Kosten bei 130.250 Euro, die unter anderem von der EU übernommen werden.
Aale werden 20 bis 30 Jahre alt und wandern zum Laichen etwa 5.000 Kilometer durch den Atlantik bis zur Sargassosee südlich der Bermuda-Inseln, wo sie nach dem Laichen sterben. Die aus den Eiern schlüpfenden Jungaale wandern später flussaufwärts zu den angestammten Plätzen der Elterntiere.