Berlin will bis zum Jahresende mindestens 5.500 weitere Plätze schaffen, um den anhaltenden Zustrom von Flüchtlingen bewältigen zu können. Vorgenommen habe sich der Senat bis zu 8.000 Plätze, sagte Sozialsenatorin Cansel Kiziltepe (SPD) am Dienstag im Anschluss an die Senatssitzung. Dafür sollen unter anderem weitere Massenunterkünfte auf den beiden ehemaligen Flughäfen Tegel und Tempelhof geschaffen werden. Zudem sollen Hotels und Hostels angemietet und weitere ehemalige Großunterkünfte reaktiviert werden, unter anderem in einem früheren Baumarkt.
Kiziltepe sagte, Berlin rechne bis Jahresende mit mindestens 4.500 weiteren Geflüchteten, die in der Hauptstadt untergebracht werden müssen. Ziel sei es, wegen des „dynamischen Ankunftsgeschehens“ eine Reserve von weiteren 3.500 Plätzen vorzuhalten.
Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) betonte, die Unterbringung von Geflüchteten sei eine Gemeinschaftsaufgabe des ganzen Senats. Berlin stehe „unter Druck“. „Die Lage ist ernst, aktuell sind sämtliche Unterkünfte belegt“, sagte Wegner. Deshalb müssten jetzt mit weiteren Großunterkünften Maßnahmen ergriffen werden, „die wir uns nicht gewünscht haben“. Wegner forderte zudem erneut eine ausreichende finanzielle Unterstützung der Länder durch den Bund.