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Berlin feiert Magnus-Hirschfeld-Tag

Berlin würdigt den Sexualforscher und Mitbegründer der Homosexuellenbewegung, Magnus Hirschfeld (1868-1935), rund um den 14. Mai mit zahlreichen Veranstaltungen. Anlass sind Hirschfelds Geburts- und Todestag, wie Berlins Gleichstellungssenatorin Cansel Kiziltepe (SPD) am Mittwoch bei der Vorstellung des bundesweit ersten Magnus-Hirschfeld-Tages ankündigte.

Neben einem Festakt am 13. Mai sind unter anderem Kieztouren, Lesungen, Theateraufführungen und Gedenkveranstaltungen geplant. Das Programm ist online auf einer eigenen Internetseite zum Magnus Hirschfeld-Tag einsehbar (https://magnus-hirschfeld-tag.de/).

Kiziltepe betonte, Hirschfeld sei eng mit der Regenbogenhauptstadt Berlin verbunden. Er sei ein „Pionier der Schwulenbewegung“ gewesen. Unter anderem gründete der schwule Sozialist und Jude 1919 das weltweit erste Institut für Sexualwissenschaft in Berlin, dort, wo heute das Haus der Kulturen der Welt steht. Es wurde am 6. Mai 1933 geplündert und zerstört. Wenige Tage später, am 10. Mai, verbrannten die Nationalsozialisten die Bücher und wissenschaftlichen Studien Hirschfelds auf dem Berliner Bebelplatz. Hirschfeld starb am 14. Mai 1935 im französischen Nizza.

Der Queer-Beauftragte des Berliner Senates, Alfonso Pantisano, betonte, Hirschfeld und sein Wirken seien im Ausland bekannter als hierzulande. Mit Blick auf steigende Gewaltzahlen gegen sexuelle Minderheiten sagte er: „Die Gerechtigkeit, für die queere Menschen in der Vergangenheit gekämpft haben, ist heute leider wieder in Gefahr.“