Russland versucht nach Recherchen eines Aktionsbündnisses die Klimadebatte gezielt zur Destabilisierung auszunutzen. Laut einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht der Gruppe Climate Action Against Disinformation (CAAD) instrumentalisieren russische Auslandsmedien und Social-Media-Accounts Themen wie Energiesicherheit und Klimawandel, um das Vertrauen in westliche Regierungen zu untergraben und den eigenen Einfluss im Globalen Süden zu stärken.
Demnach stellten von russischen Akteuren lancierte Beiträge die Bedeutung von Öl und Gas für europäische Volkswirtschaften heraus und stiegen in die Diskussion um die Sicherheit von Windrädern oder Menschenrechtsverstöße bei der Gewinnung seltener Mineralien für die Batterieherstellung ein. Klimaproteste wurden unter dem Aspekt gesellschaftlicher Spaltungen und der Störung der öffentlichen Ordnung dargestellt.
Russische Medienaktivitäten in Lateinamerika oder Subsahara-Afrika zielten dem Bericht zufolge hingegen darauf, die Länder für eine verstärkte Nutzung fossiler Brennstoffe zu gewinnen und Vorwürfe eines Neokolonialismus durch den Westen zu bestärken.
Neben staatlicher Einflussnahme verwies CAAD auf PR-Kampagnen großer Konzerne sowie auf verbreitete Falsch- und Desinformation in klassischen und Sozialen Medien. So zeige der Kurznachrichtendienst “X” das Schlagwort “#ClimateScam” (“Klima-Schwindel”) schon nach Eingabe der ersten Buchstaben automatisch an.