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Bericht: AfD-Abgeordneter Halemba fiel schon zu Schulzeiten auf

Der bayerische AfD-Landtagsabgeordnete Daniel Halemba hat laut Medienbericht offenbar schon als Schüler radikale Tendenzen gezeigt. In der aktuellen Ausgabe der Wochenzeitung „Die Zeit“ (Donnerstag) berichten ehemalige Mitschülerinnen und Mitschüler, dass er in der 10. Klasse bei einer Klassenfahrt zum historischen Reichsparteitagsgelände in Nürnberg in der Jugendherberge mit schwarz-weiß-roter Reichsflagge fotografiert worden sei, die Neonazis gern verwenden.

Halemba bestreitet laut „Zeit“-Angaben die Vorwürfe, sie lägen viele Jahre zurück. Er wolle sich nicht weiter dazu äußern, „da ich ehemalige Mitschüler wegen Schulstreichen nicht belasten werde“. Die fünf Mitschüler, die in dem „Zeit“-Bericht anonym bleiben wollen, beschreiben Halemba als redegewandt, aber auch als laut und besserwisserisch. Er sei gerne aufgefallen und oft aus Prinzip gegen Sachen gewesen, die die Mehrheit gut gefunden habe.

Halemba war bei der Landtagswahl Anfang Oktober für die AfD in den bayerischen Landtag gewählt worden. Seit mehreren Wochen ermitteln Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei gegen den 22-Jährigen wegen des Verdachts der Volksverhetzung und des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen. Im Mittelpunkt steht dabei das Verbindungshaus der Würzburger Studentenverbindung Teutonia Prag, der Halemba angehört und die immer wieder wegen rechter Umtriebe im Verdacht stand. Halemba weist alle gegen ihn erhobenen Vorwürfe zurück.

Noch vor der konstituierenden Sitzung des Landtags war Halemba festgenommen worden. Der Haftbefehl wurde vom Amtsgericht Würzburg unter strengen Auflagen außer Vollzug gesetzt. Die Staatsanwaltschaft will die Einhaltung streng kontrollieren. So muss sich Halemba wöchentlich bei der Polizei melden und darf keinen Kontakt zu Mitbeschuldigten oder seiner Burschenschaft aufnehmen. Laut Staatsanwaltschaft könnten die Ermittlungen noch Monate dauern. (00/3734/15.11.2023)