Für viele Menschen waren die vergangenen Jahre hart. Doch eine kleine Schicht Superreicher hat profitiert. Die Zahl der Milliardäre wächst – auch in Deutschland.
Die Reichen werden immer reicher, während die Zahl der Armen weltweit auf hohem Niveau stagniert. Wie die Entwicklungsorganisation Oxfam zu Beginn des Weltwirtschaftsforums in Davos am Montag in Berlin vorrechnete, gab es 2024 weltweit 204 neue Milliardäre – im Schnitt vier pro Woche. Die Zahl der Menschen, die unter der erweiterten Armutsgrenze der Weltbank von 6,85 US-Dollar pro Tag leben, stagniert dagegen seit 1990 und beträgt laut Oxfam fast 3,6 Milliarden. 733 Millionen Menschen müssen hungern – etwa 152 Millionen mehr als 2019.
Laut der in Berlin veröffentlichten Oxfam-Studie “Takers not Makers” gibt es weltweit derzeit 2.769 Milliardärinnen und Milliardäre. Ihr Gesamtvermögen sei von 13 Billionen US-Dollar 2023 auf 15 Billionen US-Dollar 2024 gestiegen. Bei den reichsten 10 Milliardären sei das Vermögen im Durchschnitt um 100 Millionen US-Dollar pro Tag gewachsen.
In Deutschland stieg 2024 laut Studie die Gesamtzahl der Milliardärinnen und Milliardäre um 9 auf 130. Deutschland habe damit die viertmeisten Milliardäre weltweit. Ihr Gesamtvermögen sei im vergangenen Jahr um 26,8 Milliarden US-Dollar auf 625,4 Milliarden US-Dollar gestiegen. Oxfam hat errechnet, dass 36 Prozent des Gesamtvermögens der Superreichen aus Erbschaften stammen. In Deutschland seien es sogar 71 Prozent.