Wie geht es weiter in Syrien und mit Geflüchteten? Diese Frage wird auf verschiedenen Ebenen gestellt. Aus europäischer Perspektive äußert sich dazu nun die Direktorin der Asylagentur EUAA.
Nach dem Sturz von Syriens Machthaber Baschar al-Assad haben einem Medienbericht zufolge neben Deutschland bisher 14 weitere EU-Staaten Asylverfahren für Syrerinnen und Syrer ausgesetzt. “Die EU-Staaten sind im Moment ziemlich vorsichtig”, sagte die Direktorin der Asylagentur EUAA, Nina Gregori, den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstag, online). Viele Staaten wollten abwarten, was jetzt passiere.
Was die derzeitige Lage in Syrien für Geflüchtete in Europa und für neue Asylbewerber bedeute, lasse sich noch nicht abschätzen. Voraussichtlich werde die Zahl von Schutzsuchenden aus Syrien sinken, weil Menschen dort für die Stabilisierung und den Wiederaufbau des Landes gebraucht würden, sagte Gregori.
“Wir haben ein Instrument, um freiwillige Rückkehrer zu unterstützen – in Zusammenarbeit mit der IOM, der Internationalen Organisation für Migration”, sagte Gregori. “Solche auch finanzielle Hilfen für eine freiwillige Rückkehr können eine sinnvolle Maßnahme sein.” Es sei bereits zu beobachten, dass Menschen zurück nach Syrien gingen, von einer “Massenbewegung” könne man aber nicht sprechen.
Gregori erklärte, dass Syrerinnen und Syrer in der EU “mit völlig unterschiedlichem Aufenthaltsstatus” lebten, ein Teil von ihnen schon lange und mit anerkanntem Flüchtlingsstatus. “Wir müssen realistisch sein: Ein Teil der Menschen hat sich ein neues Leben in Europa aufgebaut, sie sind integriert, ihre Kinder gehen hier zur Schule.”