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Benediktiner in Jerusalem erhalten neue Glocken aus Passau

Im aufgeflammten Nahostkonflikt zwischen Israelis und Palästinensern wollen bayerische Katholiken ein Friedenszeichen setzen: mit zwei neuen Kirchenglocken. Nächste Woche steht der Guss an.

Im Passauer Traditionsbetrieb Perner werden am 2. August zwei neue Glocken gegossen. Sie sind für die Benediktiner in Israel bestimmt. Eine Glocke soll künftig von der Dormitio-Abtei in Jerusalem aus läuten, die andere in der Außenstelle Tabgha am See Genezareth. Es handelt sich um eine Spende der Ritterschaft zum Heiligen Georg in Passau unter Vorsitz des früheren CSU-Landtagsabgeordneten Konrad Kobler.

Die 46 Mitglieder des Ritterordens in Passau hätten für das Projekt 25.000 Euro aufgebracht, sagte Kobler der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Mittwoch. “Anstatt Waffen liefern wir Glocken und gute Töne”, beschrieb er seine Idee. Kobler, der nach eigenen Angaben schon 60 Mal in Israel war, spricht von “Friedensglocken”. Sie sollen im September nach Israel gebracht und am 1. Dezember in Jerusalem von Abt Nikodemus Schnabel geweiht werden. Schnabel werde bereits zum Gussvorgang nach Ostbayern kommen.

Es gebe nichts besseres für den Frieden, als mit der Stimme einer Glocke ein Zeichen zu setzen, erläuterte Kobler. Wie kaum ein anderes Instrument verfüge sie über “eine Sprache, die alle betrifft, verstehen und die unangreifbar ist”. Nach dem Wunsch der Georgsritter sollen beide Glocken “für Frieden in der Welt und für alle Völker” im Heiligen Land ertönen.

Der Ritterorden zum Heiligen Georg ist fast 700 Jahre alt. Er wurde vom ungarischen König Karl I. Robert gegründet. Die Ritter stellten die Leibwache des Königs, organisierten Ritterspiele und verpflichteten sich zum Schutz der Kirche sowie der Unterstützung von Schwachen und Armen. Heute engagieren sich seine Mitglieder in mehreren europäischen Ländern in der Brauchtumspflege, sie fördern mittelalterliche Geschichtsforschung und bringen Hilfsgüter nach Osteuropa oder Afrika.