Artikel teilen:

Bei Köln entsteht 670 Hektar große Überflutungsfläche für Hochwasser

Bei Köln-Worringen soll in den kommenden Jahren eine Überflutungsfläche für bis zu 30 Millionen Kubikmeter Wasser entstehen. Dafür werden umgrenzende Bauwerke geschaffen, die ein kontrolliertes Fluten und Ablassen des Wassers auf einer Fläche von insgesamt 670 Hektar ermöglichen, wie das NRW-Umweltministerium mitteilte. Am Freitag überreichte NRW-Umweltminister Oliver Krischer (Grüne) den Genehmigungsbescheid für den Retentionsraum Worringen an die Stadtentwässerungsbetriebe Köln.

Die Maßnahme soll mehrere Zehntausend Menschen im Kölner Norden bei Hochwasser schützen und Entlastung für alle schaffen, die unterhalb von Köln-Worringen am Rhein zu Hause sind. „Wir können dieses Becken wie eine Badewanne steuern – mit einem Riesen-Schutzeffekt für die Menschen. Das hilft nicht nur Köln, sondern auch Düsseldorf und allen Rheinunterliegern bis in die Niederlande“, betonte der Minister.

Die Rückhaltefläche müsse auch deshalb geschaffen werden, weil durch Begradigung und Verbau die Flüsse in den vergangenen Jahrhunderten ihre natürlichen Überschwemmungsbereiche verloren hätten. „Für einen besseren Hochwasserschutz ist es essenziell, dass wir den Flüssen wieder Raum geben durch Renaturierungen und Maßnahmen wie diese“, unterstrich Krischer. Der Retentionsraum soll künftig geflutet werden, wenn am Kölner Pegel eine Höhe von mindestens 11,70 Meter erreicht ist und eine Hochwasserwelle von mehr als 11,90 Metern prognostiziert wird.

Die Stadtentwässerungsbetriebe Köln als Maßnahmenträger beginnen nun mit der detaillierten Ausführungsplanung und der Vergabe der Bauleistungen, die ab 2027 bis 2034 stattfinden sollen. Das Land NRW leistet neben dem Bund einen erheblichen Anteil an der Finanzierung, sowohl zur Ertüchtigung des Rheindeichs zwischen Worringen und Chorweiler als auch für den Bau des dahinter liegenden Retentionsraums. Die Gesamtkosten der Maßnahme betragen nach derzeitigem Stand 226 Millionen Euro.