Durch ihren Überdiözesanen Fonds finanzieren die bayerischen (Erz-)Diözesen ihr gemeinsames Wirken über Bistumsgrenzen hinweg. Die dabei gezahlten Millionensummen kommen nicht nur Gläubigen zugute.
Die katholische Kirche in Bayern hat ihre bistumsübergreifenden Ausgaben 2023 schwerpunktmäßig in Bildung investiert. Der Überdiözesane Fonds Bayern (ÜDF) förderte vergangenes Jahr mit einem Etat von rund 41,9 Millionen Euro mehr als 60 Institutionen. Das teilte die Freisinger Bischofskonferenz, der Zusammenschluss der katholischen Bischöfe in Bayern, am Donnerstag in München mit. “Mit 27,7 Millionen Euro (66,1 Prozent) floss der weitaus größte Teil der Mittel in die Hochschulen und Universitäten.” Weitere 4,8 Millionen Euro (11,5 Prozent) kamen demnach Schulen sowie der Fort- und Erwachsenenbildung zugute.
Verbände und Einrichtungen der Seelsorge erhielten 2,6 Millionen Euro (6,2 Prozent), wie es weiter hieß. Soziale Verbände und Einrichtungen hätten 1,5 Millionen Euro (3,6 Prozent) bekommen. Die übrigen Kostenanteile seien in Kommunikation und Medien (1,3 Millionen Euro, 3,1 Prozent) und weitere gemeinsame Aufgaben (vier Millionen Euro, 9,5 Prozent) geflossen. Bei Jahresabschluss und Lagebericht für 2023 seien zum sechsten Mal die Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) vollständig zur Anwendung gekommen.
Zuschüsse aus dem ÜDF erhalten zum Beispiel die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, die Katholische Akademie Bayern, die Landesstelle für Katholische Jugendarbeit sowie Landesverbände wie der des Sozialdienstes katholischer Frauen. Der Vorsitzende der Freisinger Bischofskonferenz, der Münchner Kardinal Reinhard Marx, sagte in diesem Zusammenhang, die so investierten Kirchensteuermittel kämen nicht nur Gläubigen, sondern der Allgemeinheit zugute. Die Kirche fördere auf diese Weise das gesellschaftliche Miteinander. Das werde aber gern vergessen.
Der Zweckverband ÜDF Bayern verfügt den Angaben zufolge über kein eigenes Vermögen, sondern finanziert sich ausschließlich aus den Einzahlungen der bayerischen Diözesen. Diese wiederum stammten aus Kirchensteuereinnahmen.