Die Statistik-Ämter von Bund und Ländern haben neue Daten zur Entwicklung der Kulturlandschaft veröffentlicht. Sie zeigen: Der Freistaat steht in mancher Hinsicht ganz weit vorn – und, dass es eine Corona-Erholung gibt.
Bayern hat im deutschlandweiten Vergleich die meisten Bibliotheken und Kinos. Das geht aus der neuen Ausgabe der “Kulturindikatoren auf einen Blick 2024” hervor. Diese Gemeinschaftsveröffentlichung der Statistik-Ämter des Bundes und der Länder zeigt die Entwicklung der Kulturlandschaft in Deutschland, wie das bayerische Landesamt für Statistik am Mittwoch in Fürth mitteilte.
Demnach gab es 2022 insgesamt 6.808 Museen in Deutschland (2012: 6.355), die meisten davon in Baden-Württemberg mit 1.229, das in dieser Statistik Bayern auf Platz zwei verdrängte. Platz eins belegt der Freistaat den Angaben zufolge bei den Bibliotheken. 2023 habe es bundesweit 8.862 Standorte gegeben, davon 1.939 im größten Bundesland.
In Sachen Versorgungsgrad der Bevölkerung mit Bibliotheken steht Bayern allerdings nur auf Platz zwei, wie es hieß: “Im Durchschnitt entfallen deutschlandweit im Jahr 2023 auf 100.000 Einwohner 10,5 Bibliotheken. Rheinland-Pfalz erreicht mit 15,1 Standorten je 100.000 Einwohner den höchsten Indikatorwert, gefolgt von Bayern mit einem Wert von 14,4.”
Spitze ist der Freistaat wiederum bei Lichtspielhäusern: Deutschlandweit wurden 2023 laut der Erhebung 1.744 Kinos gezählt (2022: 1.730), die meisten in Bayern (288; 2022: 289).
In Sachen Konzertbesuche verzeichneten die Statistiker eine Corona-Erholung. In der Spielzeit 2021/22 wurden demzufolge rund 2,2 Millionen Besuche bei öffentlich finanzierten Orchestern gezählt – ein Anstieg um 152,7 Prozent im Vergleich zur vorherigen, stark von der Pandemie geprägten Spielzeit 2020/21. “Zehn Jahre zuvor, in der Spielzeit 2011/12, lag die Zahl der Besuche allerdings noch bei 5,4 Millionen.” Auch in Bayern sei die Zahl der Konzertbesuche nach dem pandemiebedingten Einbruch von 134.053 in der Spielzeit 2020/21 um 171,5 Prozent auf 363.936 in der Spielzeit 2021/22 gewachsen.
Die Theaterbesuche zeigen ein ähnliches Bild, wie es hieß. In der Spielzeit 2021/22 habe man deutschlandweit 11,6 Millionen Theaterbesuche gezählt, fast viermal so viele wie in der Spielzeit 2020/21 mit 3,0 Millionen Theaterbesuchen. “Relativ zur Bevölkerung in Deutschland sind es 137 Theaterbesuche je 1.000 Einwohner in der Spielzeit 2021/22.” Die Musicalstadt Hamburg nehme mit einem Indikatorwert von 514 den Spitzenplatz unter den Ländern ein. Bayern liege mit einem Indikatorwert von 112 weit darunter.