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Barrierefreies Zentrum für Leichte Sprache schließt

Die Rummelsberger Diakonie hat ihr Zentrum für barrierefreie Kommunikation geschlossen. Wie ein Sprecher der Diakonie dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Dienstag bestätigte, hat man sich Ende Januar aus dem Franchise-Unternehmen „capito“ zurückgezogen. Die Rummelsberger gehörten dem Netzwerk aus Büros für Leichte Sprache aus Deutschland, Österreich, Italien, der Schweiz, Luxemburg und den Niederlanden seit rund zehn Jahren an. Sie übersetzen Texte in Leichte Sprache.

Das Zentrum für barrierefreie Kommunikation sei ein „Leuchtturm-Projekt“ gewesen, sagte der Sprecher. Die Idee, sich über externe Aufträge zu refinanzieren, habe aber nicht funktioniert. Eine Ursache sei der Fortschritt im Bereich der Künstlichen Intelligenz. Mithilfe von ChatGPT und anderen KIs könne heute jeder in kürzester Zeit einen Text barrierefrei umwandeln.

Innerhalb der Diakonie in Rummelsberg würden die Mitarbeiter des Büros weiter eingesetzt, hieß es. Sie entwickeln Broschüren, passen Texte im Rummelsberger Museum an oder übersetzen hausinterne Zeitschriften.

Rund zehn Millionen Menschen sind in Deutschland laut Dudenverlag auf Texte in Leichter Sprache angewiesen. Unter ihnen sind Menschen mit kognitiven Einschränkungen wie Demenz, funktionale Analphabeten und Einwanderer mit geringen Deutschkenntnissen. Regeln der Leichten Sprache sind unter anderem: Ein Satz hat sieben Wörter. Jeder Satz hat nur eine Aussage. Fremdwörter sind nicht erlaubt, oder sie müssen erklärt werden.

Die Rummelsberger Diakonie ist Träger von mehr als 350 Diensten und Einrichtungen für Kinder, Jugendliche, Familien, Menschen mit Behinderung und Senioren. Es sind mehr als 6.000 Mitarbeitende beschäftigt. Geistlicher Kern des Sozialunternehmens sind die 950 in der Rummelsberger Brüderschaft zusammengeschlossenen Diakone und die knapp 300 Frauen zählende Gemeinschaft der Diakoninnen. (0592/18.02.2025)