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Barmer: Weniger Krätze-Fälle in Schleswig-Holstein

In Schleswig-Holstein ist die Zahl der Krätze-Fälle rückläufig. 13.400 diagnostizierte Erkrankungen im vergangenen Jahr bildeten den tiefsten Stand seit 2019, teilte die Barmer-Krankenkasse am Mittwoch mit. Damals seien es einer Analyse der Barmer zufolge noch fast doppelt so viele Fälle gewesen. Die Kasse führte den Rückgang unter anderem auf Kontaktbeschränkungen während der Corona-Pandemie zurück.

Besonders stark ausgeprägt ist der Rückgang laut Barmer bei Kindern und Jugendlichen. „Vor allem Kinder sowie ältere und kranke Menschen stecken sich leicht mit Krätze an, weshalb sich Krätzmilben schnell in Kindertagesstätten, Pflegeheimen oder Krankenhäusern ausbreiten“, sagte Barmer-Landesgeschäftführer Bernd Hillebrandt. „Es liegt nahe, dass die Kontaktbeschränkungen in der Corona-Pandemie mit für die sinkenden Zahlen verantwortlich sind.“

Über alle Altersgruppen hinweg betrug der Anteil der Erkrankten in Schleswig-Holstein den Angaben zufolge 0,9 Prozent im Jahr 2019. Im vergangenen Jahr habe die Rate mit 0,45 Prozent um die Hälfte niedriger gelegen. In der Altersgruppe 70+ habe es im selben Zeitraum einen Rückgang um lediglich ein Viertel von 0,3 auf 0,22 Prozent gegeben.

Ausgelöst werde Krätze durch die Krätzmilbe. Die Übertragung erfolge durch längeren Hautkontakt. Weibliche, befruchtete Milben legten ihre Eier in der obersten Hautschicht des Menschen ab, durch den Kot der Milbe komme es zu juckenden und brennenden Entzündungen. Hillebrandt: „Zur Behandlung verordnet die Ärztin oder der Arzt meist Cremes, Salben oder Lotionen zum Auftragen. Diese töten die Eier und Larven umgehend ab.“ Bis dahin sollten Kleidung und Bettwäsche täglich gewechselt und bei mindestens 50 Grad gewaschen werden.