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Autorin Marie Luise Knott erhält Merck-Preis

Sie ist freie Essayistin, Literaturkritikerin und Übersetzerin: Marie Luise Knott bekommt nun den Merck-Preis – der gemeinsam mit dem Georg-Büchner-Preis verliehen wird. Ihre Prosa sei anschaulich und präzise.

Die Essayistin und Literaturkritikerin Marie Luise Knott erhält den mit 20.000 Euro dotierten Johann-Heinrich-Merck-Preis 2024. Das gab die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung am Freitag bekannt. Der Preis werde zusammen mit dem ebenfalls von der Akademie verliehenen Georg-Büchner-Preis – der in diesem Jahr an den Autor Oswald Egger geht – am 2. November in Darmstadt verliehen.

Knotts “anschauliche und präzise Prosa” sei von ihrer Arbeit als Lektorin, Redakteurin und Übersetzerin geprägt, befand die Jury. Als Literaturkritikerin gelte ihre besondere Aufmerksamkeit der internationalen wie der deutschsprachigen Gegenwartslyrik. Mit ihrer monatlichen digitalen Lyrik-Kolumne “Tagtigall” trage sie den veränderten medialen Voraussetzungen der Kritik Rechnung. “Ihr Werk steht für die Einheit von ästhetisch avancierter und politisch wacher Kritik”, hieß es.

Knott (70) arbeitete nach dem Studium zunächst als Lektorin und leitete von 1995 bis 2006 die von ihr gegründete deutschsprachige Ausgabe der französischen Monatszeitung “Le Monde diplomatique”. Seither ist sie als freie Essayistin, Kritikerin, Herausgeberin, Kuratorin und Übersetzerin tätig. Zu ihren Buchveröffentlichungen gehören die Essay-Bände “Verlernen. Denkwege bei Hannah Arendt” (2011), “Dazwischenzeiten – 1930. Wege in der Erschöpfung der Moderne” (2017) sowie “370 Riverside Drive, 730 Riverside Drive. Hannah Arendt und Ralph Ellison” (2022).

Der Johann-Heinrich-Merck-Preis für literarische Kritik und Essay wird seit 1964 von der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung verliehen. Der Preis wird vom Wissenschafts- und Technologieunternehmen Merck finanziert.