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Ausstellung zum Zweiten Weltkrieg in der “Dritten Welt” in Köln

Eine Ausstellung in Köln beleuchtet die Folgen des Zweiten Weltkriegs für Länder Afrikas, Asiens und Ozeaniens. Sie zeigt Aspekte, die sonst oft vergessen werden.

Ab 8. März läuft in Köln eine Ausstellung zu den Folgen des Zweiten Weltkriegs für die Länder der sogenannten Dritten Welt im NS-Dokumentationszentrum Köln. Die Sonderausstellung zeigt die Ergebnisse von Recherchen in 30 Ländern Afrikas, Asiens und Ozeaniens, wie das Museum am Donnerstag mitteilte. In der westlichen Geschichtsschreibung seien die Kriegsfolgen in anderen Ländern lange Zeit kaum beachtet worden, hieß es. Beispielsweise rekrutierten westliche Staaten oft mit Gewalt in ihren Kolonien Hilfsarbeiter, außerdem fanden Schlachten des Zweiten Weltkrieges auch auf dem Gebiet der “Dritten Welt” statt.

Die Ausstellung bietet den Angaben zufolge neben den historischen Aspekten auch künstlerische Reflexionen zu den Folgen des Krieges außerhalb des Westens. Beispielsweise sei ein Kunstwerk eines koreanischen Künstlerehepaars zu sehen, das an das Schicksal der im Zweiten Weltkrieg in japanische Militärbordelle verschleppten “Trostfrauen” und an sexualisierte Gewalt in heutigen Kriegen erinnere. Die Schau wird durch ein Begleitprogramm mit Vorträgen, Lesungen und Theater ergänzt.

In Köln ist die Wanderausstellung bis zum 1. Juni zu besuchen. Seit ihrer Premiere 2009 in Berlin war sie an mehr als 60 Orten. Eine englische Ausstellungsfassung tourt durch Südafrika, eine portugiesische sei 2020 für Mosambik erstellt worden.