Unter dem Titel „Menschen Recht Freiheit Protest“ öffnet am Sonntag in Schönebeck-Bad Salzelmen (Salzlandkreis) eine Wanderausstellung zum DDR-Volksaufstand am 17. Juni 1953. Die Schau wird um 15 Uhr im Soleturm im Kunsthof im Solepark durch den Kurator Wolfram von Scheliha eröffnet, teilte Sachsen-Anhalts Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Birgit Neumann-Becker, am Montag in Magdeburg mit.
25 Plakate erläutern demnach Hintergründe, Verlauf und Folgen des Aufstandes vor 70 Jahren und beleuchten am Beispiel von zehn Orten die Ereignisse in Großstädten und Industriezentren, aber auch in ländlichen Regionen. Zu Schönebeck zeige die Ausstellung eine Fotoserie über die Demonstration vor der SED-Kreisleitung am Bahnhof. Besucher können zudem seltene zeitgenössische Tondokumente von Beteiligten abrufen, die während oder wenige Tage nach dem Aufstand entstanden sind, hieß es.
Vor 70 Jahren streikten in Ost-Berlin Bauarbeiter, zunächst, um gegen die Erhöhung von Arbeitsnormen zu protestieren. Am 17. Juni und zum Teil auch danach folgten DDR-weit Streiks und Demonstrationen. Mehr als eine Million Menschen beteiligten sich in rund 700 Städten und Gemeinden an den Protesten gegen das SED-Regime. Sie forderten den Rücktritt der Regierung, freie und geheime Wahlen sowie die Einheit Deutschlands. Die Proteste wurden von der Sowjetarmee niedergeschlagen. Mindestens 55 Menschen starben. Mehr als 10.000 Menschen wurden festgenommen.