Das Berliner Brücke-Museum widmet der Malerin, Sammlerin und Kunsthändlerin Hanna Bekker vom Rath (1893-1983) eine Sonderausstellung. Die Schau über die Unterstützerin von verfolgten Künstlern während der NS-Zeit wird am Freitagabend eröffnet und würdigt die Mäzenin als „Aufständische für die Moderne“. In der Ausstellung sind nach Angaben des Museums rund 100 Werke unter anderem von Alexej von Jawlensky (1864-1941), Ernst Ludwig Kirchner (1880-1938), Karl Schmidt-Rottluff (1884-1976) und Max Beckmann (1884-1950) zu sehen.
Obwohl sie in seiner Zeit aufgewuchs, in der Frauen kein Wahlrecht hatten und nur mit Erlaubnis ihrer Ehemänner arbeiten durften, habe Bekker vom Rath ein emanzipiertes Leben geführt, hieß es. Als Sammlerin, Ausstellungsmacherin und Vermittlerin habe sie sich zeitlebens für Kunst und Künstler der Moderne eingesetzt. In der NS-Zeit organisierte sie geheime Ausstellungen in Berlin. Verfolgten Künstler bot sie in ihrem Haus in Hofheim im Taunus Unterschlupf. Maler des Expressionismus unterstützte sie ferner durch Ankäufe und die Vermittlung von Werken.
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs gründete Bekker vom Rath in Frankfurt/ Main eine Galerie, in der zunächst Werke von im Nationalsozialismus als „entartet“ diffamierten Künstlern ausgestellt wurden. In den 50er Jahren unternahm sie Reisen nach Nord- und Südamerika, Südafrika, Indien, Griechenland und den Libanon, bei denen sie die einst verfemten Künstler einem internationalen Publikum präsentierte.
Die Ausstellung läuft bis zum 16. Juni. Vom 7. Juli bis zum 20. Oktober wird sie in den Kunstsammlungen Chemnitz zu sehen sein.