Artikel teilen:

Aus Freude am Glauben

Am Sonnabend verstecken sich die Gläubigen nicht hinter dicken Kirchenmauern. Sie laden umsonst und draußen zum Fest der Kirchen auf den Berliner Alexanderplatz ein. Ganz ökumenisch präsentieren sich Kirchengemeinden, Inititiativen und auch wir als Kirchenzeitung an über 100 Ständen. Wer die ganze Bandbreite christlichen Lebens in unserer Region kennenlernen will, hat auf dem Alex beste Aussichten. Archimandrit Emmanuel Sfiatkos, Vorsitzender des Ökumenischen Rates Berlin-Brandenburg, lädt zum Fest der Kirchen ein.

Am 8. September feiern Gemeinden und Einrichtungen, die im ökumenischen Rat Berlin-Brandenburg zusammengeschlossen sind, ein großes Fest der Kirchen auf dem Alexanderplatz. Warum? Und was ist eigentlich so wichtig an der Ökumene?

“Es betrifft mich wirklich ganz persönlich!“ Das sagt Fides Dürr auf die Frage, was Glauben für sie bedeutet. Fides Dürr ist eine junge evangelische Christin. Sie ist in China geboren und in Berlin aufgewachsen und wird im Ökumenischen Gottesdienst beim Berliner Fest der Kirchen am Samstag, dem 8. September, auf dem Alexanderplatz ein Zeugnis ihres Glaubens geben.

Glauben, das ist eben viel mehr als das Auswendiglernen dogmatischer Sätze. Glaube, das ist die lebendige Beziehung zu Jesus Christus. Dafür steht Fides Dürr und dafür stehen alle Menschen, Gruppen und Initiativen, die beim Berliner Fest der Kirchen das kulturelle, soziale und spirituelle Engagement der Kirchen präsentieren: Aus Freude am Glauben! An über 100 Ständen zeigen sich die Berliner Kirchen, inklusiv und barrierefrei: Das gesamte Bühnenprogramm einschließlich Gottesdienst und Abschlusskonzert werden von Gebärdendolmetscherinnen übersetzt, es gibt einen Begleitservice für blinde und sehbehinderte Menschen und spezielle Rampen für Rollfahrer. Um 12 Uhr startet das Fest mit Streetfood, angeboten vom Internationalen Konvent christlicher Gemeinden Berlin-Brandenburg. Es gibt ein buntes Bühnenprogramm mit Talk und Musik, um 18 Uhr einen Gottesdienst mit Bischof Markus Dröge, Erzbischof Heiner Koch, Metropolit Augoustinos von der Griechisch-Orthodoxen Kirche und Pastor Christoph Stiba, Generalsekretär der Baptisten. Um 20 Uhr schließt das Fest mit einem Open-Air-Konzert der pfingstlich-charismatischen Hillsong Church Berlin. Auch das ist ein Zeichen für die geschwisterlichen Beziehungen, die zwischen den Kirchen wachsen. Konfessionelle Abgrenzungen spielen immer weniger eine Rolle. Der Glaube an Jesus Christus verbindet uns. Wir Christinnen und Christen sind die, die zu Jesus Christus gehören, unabhängig von unserer konfessionellen Zugehörigkeit. Und in dieser Gemeinsamkeit gehen wir hinaus, mitten auf den Marktplatz, wie einst Paulus auf den Areopag und präsentieren unsere Vielfalt in dieser wunderbaren und pluralen Stadt Berlin: aus Freude am Glauben! Uns Christinnen und Christen kommt in unserer Zeit eine wichtige Vorbildfunktion zu. In einer Gesellschaft, die extremen Fliehkräften ausgesetzt ist, können wir zeigen, dass über alle Gegensätze hinweg Einheit möglich ist. Ut unum sint – dass alle eins seien, der Wunsch Jesus aus dem hohepriesterlichen Gebet (Johannes 17,21) betrifft nicht nur uns Christen, er ist ein Aufruf an die ganze Welt. Schon lange haben wir die Dringlichkeit dieses Aufrufs nicht mehr so deutlich gespürt wie in diesen Zeiten, wo Hass Menschen aufstachelt und Hetzjagden in deutschen Städten geschehen. Diesen Hintergrund blenden wir nicht aus. Wir feiern nicht einfach ein fröhliches Fest, wir feiern ein Fest der Gemeinsamkeit im Bewusstsein unserer Verantwortung für das Gemeinwohl und den Zusammenhalt in unserer Stadt. Dazu möchten wir Sie alle herzlich einladen. Aus Freude am Glauben und für der Stadt Bestes (Jeremia 29,7).

Weitere Infos: www.fest-der-kirchen.de