Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) unterstützt die Entscheidung des Bundes, die Tierhaltungskennzeichnung für Schweinefleisch auf den 1. März 2026 zu verschieben. Den Bundesländern und der Lebensmittelbranche würde damit mehr Zeit für die Umsetzung eingeräumt, heißt es in einer Mitteilung des Landwirtschaftsministeriums in München vom Donnerstag. „Tierhaltung ist keine Ideologie, sie ist Verantwortung“, sagte Kaniber. „Unsere Bäuerinnen und Bauern tragen diese Verantwortung jeden Tag. Sie verdienen Rückenwind statt Stolpersteine.“
Landwirtschaftliche Betriebe bräuchten Planungssicherheit, keine neuen bürokratischen Auflagen, so die Agrarministerin weiter. Auch eine Ausweitung der Haltungskennzeichnung von Schweinen auf andere Tierarten dürfe daher nicht überstürzt werden.
Die geplante Regelung und kurzen Umsetzungsfristen von Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) in der alten Bundesregierung hätten laut Kaniber Länder, Landwirte und den Einzelhandel vor große Herausforderungen gestellt. Özdemirs Nachfolger Alois Rainer (CSU) käme nun mit seinem Kurswechsel einer Forderung der Länder-Agrarministerkonferenz vom März nach, heißt es in der Mitteilung. „Jetzt spielt wieder eine Rolle, was machbar und leistbar ist – mit Blick auf den Stall, auf den Hof, auf das Regal“, sagte die bayerische Ministerin.